Manchmal verspürt man richtig Lust, die Wanderschuhe zu schnüren und sich auf den Weg zu machen in die prachtvolle Natur. Einfach losgehen, leichtfüssig, ohne viel Gepäck, nur mit einer Wasserflasche und Brotzeit ausgerüstet. In der Stunde ca. vier Kilometer zurücklegen, mal mehr, mal weniger. Pausen machen. Souverän über Zeit und Raum verfügen – der Kopf wird frei und mit ihm der ganze Mensch. Die Kraft der Schöpfung zeigt sich in der Natur nochmal von einer anderen Seite, all den „Gehorsam“ darf man ablegen und eintauchen in eine Welt der Sinnesfreuden, auch in neue Räume und Weiten. Da ist eine Sinfonie der Düfte und Töne, der Wind weht um Nase und Ohren, die Sonne blinzelt ins Gesicht, da ist die Schönheit der Blumen und Wellengeplätscher, da fasziniert die Poesie der Landschaft und das atemberaubende Gebirg.
Zwischen Himmel und Erde gehen, staunen, verweilen, kontemplieren, geniessen, aus purer Freude am Sein: Wandern ist eine unerschöpfliche Quelle der Kraft, Schönheit und Zufriedenheit. Ein Erlebnis, das viele als Glück empfinden, so wie es Hermann Hesse beschreibt: „Setze dich nieder, wo du willst, auf Mauer, Fels oder Baumstumpf, auf Gras oder Erde: überall umgibt dich ein Bild und Gedicht, überall klingt Welt um dich her schön und glücklich zusammen.“ Genauso beflügelt die Bewegung in der Natur den Geist, allein schon das Gehen hat oft eine klärende Wirkung auf den Gedankenfluss und lässt Probleme in einem andren Licht erscheinen und mit etwas Distanz entspannter angehen. Gut möglich, dass auf Wanderschaft die besten Gedanken und kreativen Ideen regelrecht vom Himmel fallen oder aus der Tiefe der Erde sprudeln und dass man Zuhause staunend feststellt, dass sich im Rucksack ungeahnte Möglichkeiten befinden.